Erfolgreich Scheitern

Stellen Sie sich einmal Folgendes vor: Sie feiern einen Erfolg nach dem anderen. Sie haben gerade Ihre Traumfrau geheiratet und ein Unternehmen gegründet, das profitabler hätte nicht anlaufen können. Sie fühlen sich auf der sicheren Seite, agieren selbstbewusst – doch dann passiert es. Die Rezession zieht ein, Aufträge bleiben aus und Sie verlieren schon bald alles, was Sie so erfolgreich aufgebaut haben. Schnell beginnen Sie sich Vorwürfe zu machen…

Scheitern und Lernen

Scheitererfahrungen können als Wendepunkte in unserem Leben betrachtet werden. Momente, die uns auffordern innezuhalten, uns zu besinnen und einen neuen Weg einzuschlagen. Sie fordern uns auf zu prüfen, wo wir gerade stehen, was die Ursachen für die Krise sind und welche Handlungen dazu geführt haben, dass es so weit gekommen ist.

Durch die Reflexion und die Neuorientierung geben wir dem Projekt oder unserem Leben die Chance eine neue Richtung einzunehmen. Denn wer immer auf dem gleichen Gleis fährt, wird auch immer am gleichen Ziel ankommen. Oder in Albert Einsteins Worten ausgedrückt: „Wahnsinn ist mit gleichem Handeln andere Ziele erreichen zu wollen.“ Insofern sind diese Wendepunkte Gelegenheiten, die das Leben uns bietet, uns an eine sich verändernde Umwelt anzupassen und daran, eine für uns gute und optimale Aufgabe zu finden.

Die Macht der Gewohnheit

Der Mensch allgemein ist ein Gewohnheitstier. Unsere Gewohnheiten führen dazu, dass wir gerne in immer gleichen Mustern handeln und denken. Da brauchen viele von uns die »Signale des Lebens«, um aus diesen Gewohnheiten herauszukommen und neue Wege einzuschlagen.

Unser Gehirn braucht Routinen, Muster, die sich auf einer unterbewussten Ebene festschreiben, um mit der Vielfalt der Eindrücke und Entscheidungen, die wir alltäglich zu verarbeiten und treffen haben, zurechtzukommen. Schätzungen amerikanischer Wissenschaftler gehen davon aus, dass wir ca. 30.000 Entscheidungen pro Tag treffen müssen.

Verteilt man diese auf durchschnittlich 16 Wachstunden so wären dies: eine Entscheidung etwa alle 2 Sekunden. Jeder der schon einmal sehr viele bewusste Entscheidungen in kurzer Zeit hat treffen müssen, z. B. in kritischen persönlichen oder Unternehmenssituationen, der weiß wie anstrengend und erschöpfend dies sein kann und dass dies auch nur über einen beschränkten Zeitraum möglich ist.

Unser Gehirn sorgt dafür, dass wiederkehrende Entscheidungen automatisiert werden und nur neue Situationen, die unsere Aufmerksamkeit benötigen, weil sie eben nicht in ein vorhandenes Muster hineinpassen, in unser Bewusstsein gelangen.

Oft sind unsere Gewohnheiten so stark, dass wir Veränderungen in unserem Umfeld nicht wahrnehmen oder wahrhaben wollen und daher weiterhin entsprechend unserer Gewohnheiten handeln oder denken. Es sind dann Schicksalsschläge, kleine oder auch größere Ereignisse, die uns wachrütteln, etwa in Form von größeren Irrtümern, Fehlern oder Scheitererfahrungen. Erfahrungen, die so deutlich sind, dass wir sie nicht weiter ignorieren können – die uns dazu zwingen, einzuhalten, zu reflektieren und bewusst Entscheidungen zu treffen.

Wie alles in der Natur, so kann auch unser Leben als eine Art Schwingung verstanden werden. Ein Leben zwischen zwei Polen. Einerseits den Wendepunkten, die dazu führen, dass wir vermeintliche Erfolgsziele korrigieren müssen, beruflich, privat oder auch gesundheitlich neu anfangen müssen und auf der anderen Seite die Wendepunkte, die uns, wenn es uns gerade richtig schlecht geht, helfen wieder auf ein positives Gleis des Lebens zu kommen.

In diesem Sinne ist Scheitern, beruflich oder persönlich, ein solcher Wendepunkt und die Chance eine Brücke in die Zukunft zu schlagen und neue Wege gehen zu können, um damit neue Aspekte unseres Lebens kennenzulernen.

Sie haben Fragen zum Thema? Gehen wir gemeinsam in den Austausch – per Mail an info@bertoverlack.de oder gerne auch per Telefon unter 07222 933 037.

Jetzt herunterladen